Vermietete Eigentumswohnung kaufen: Was Sie über Miet- und Kaufverträge wissen müssen
Der Kauf einer vermieteten Eigentumswohnung kann eine attraktive Geldanlage sein. Regelmäßige Mieteinnahmen und potenzielle Wertsteigerungen machen Immobilieninvestitionen für viele interessant. Doch für künftige Vermieter und Immobilienbesitzer gibt es einige rechtliche und praktische Aspekte zu beachten, die oft erst auf den zweiten Blick ersichtlich werden. Ein wichtiger Punkt, der häufig unterschätzt wird: der bestehende Mietvertrag. Dieser hat direkte Auswirkungen auf die Rechte und Pflichten des neuen Eigentümers.
Der Mietvertrag: Ihre Rechte und Pflichten als neuer Eigentümer
Beim Kauf einer vermieteten Wohnung übernehmen Sie als neuer Eigentümer automatisch den bestehenden Mietvertrag – ohne Einschränkungen. Das bedeutet, dass alle Regelungen und Verpflichtungen des bisherigen Vermieters auf Sie übergehen. Dazu gehören beispielsweise:
- Die Höhe der Miete
- Vereinbarungen zur Nebenkostenabrechnung
- Fristen und Bedingungen für eine mögliche Kündigung
Dieser nahtlose Übergang schränkt Ihre Flexibilität als neuer Eigentümer ein, was insbesondere für Erstkäufer überraschend sein kann. Daher ist es essenziell, den Mietvertrag vor dem Kauf sorgfältig zu prüfen.
Wichtige Prüfungspunkte im Detail
Mietpreisbindung
Liegt die aktuell vereinbarte Miete unterhalb des ortsüblichen Mietspiegels, kann dies langfristig Ihre Rendite schälern. Mieterhöhungen sind in der Regel nur innerhalb enger gesetzlicher Grenzen möglich.
Kündigungsschutz
Bestandsmieter, die seit vielen Jahren in der Wohnung leben, genießen oft einen erweiterten Kündigungsschutz. Das macht insbesondere Eigenbedarfskündigungen rechtlich komplex und zeitaufwendig.
Mietmängel und Instandhaltungspflichten
Prüfen Sie, ob der Mietvertrag Klauseln enthält, die den Vermieter zu bestimmten Reparaturen oder Instandhaltungen verpflichten. Diese Verpflichtungen gehen nach dem Kauf direkt auf Sie über und können überraschend hohe Kosten verursachen.
Der Kaufvertrag: Nicht nur ein Formalakt
Neben dem Mietvertrag verdient auch der Kaufvertrag Ihre besondere Aufmerksamkeit. Dieser regelt die genauen Bedingungen des Eigentumserwerbs sowie Übergangsbestimmungen. Klein gedruckte Klauseln können hier weitreichende Folgen haben. Ein Beispiel:
Wichtige Vertragsdetails beachten
Haftung für offene Nebenkosten: Manche Kaufverträge enthalten Regelungen, die den neuen Eigentümer verpflichten, für noch ausstehende Nebenkostenabrechnungen des Vorjahres aufzukommen. Solche Klauseln werden leicht übersehen, können aber erhebliche finanzielle Belastungen nach sich ziehen.
Eine genaue Prüfung des Kaufvertrags ist daher unerlässlich, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.
Unser Tipp: Expertenprüfung für mehr Sicherheit
Miet- und Kaufverträge sind oft umfangreich und enthalten komplexe rechtliche Bestimmungen. Um versteckte Klauseln und Fallstricke zu identifizieren, empfiehlt sich die Prüfung durch einen spezialisierten Anwalt. Eine fundierte Analyse hilft Ihnen, alle relevanten Aspekte im Blick zu behalten und den Kauf Ihrer vermieteten Wohnung auf einer soliden rechtlichen Grundlage abzuschließen.